Der Krieg in der Ukraine, Verschwörungstheorien rund um Corona, populistische Strömungen im In- und Ausland: Die Demokratie wird im Moment von vielen Seiten angezweifelt. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung unterstützte mit dem Kompetenznetzwerk „ im Jugendalter“ Akteur:innen, die dafür sorgen, dass junge Menschen unser politisches System von klein auf zu schätzen lernen und mitgestalten. In diesem Rahmen entstand die Multimedia-Reportage "Wir müssen Demokratie vorleben: Gesichter der Demokratiebildung"*, in der fünf Vorbilder ihre sehr unterschiedlichen Ansätze vorstellen und erzählen, was sie antreibt.
Wie stärkt ANDREAS DOSE die Demokratie?
Der Wert unserer Demokratie lässt sich erst begreifen, wenn man sich damit auseinandersetzt, was davor war. Mit der Nazi-Diktatur und ihren Gräueltaten.
Dieser Überzeugung ist der Pädagoge Andreas Dose, der für die Stiftung Bildung und Handwerk in Halle Schulabbrecher:innen unterstützt. Er bringt mit dem „Tagebuch der Gefühle“ Jugendliche ganz unterschiedlicher Bildungsniveaus in ihrer Freizeit zusammen. Und das in mit mehreren schulischen und außerschulischen Institutionen, die jeweils ganz unterschiedliche methodische Zugänge und Kompetenzen in das Projekt einbringen. Ziel des Projektes ist es, durch solidarisches und gemeinsames Lernen über die Verbrechen des Nationalsozialismus aufzuklären. Die teilnehmenden Jugendlichen besuchen zusammen NS-Gedenkstätten, durchwühlen Archive, sprechen mit Zeitzeug:innen und halten fest, was sie dabei denken und fühlen. Die Bücher, Filme und Comics, die dabei entstehen, präsentiert die Gruppe regelmäßig vor Schulklassen. Ein Engagement, das eine erhöhte Aufmerksamkeit erfährt, seit am 9. Oktober 2019 ein Rechtsextremist versuchte, ein Attentat auf eine Synagoge zu verüben und zwei Menschen tötete. Begonnen hat das Projekt schon deutlich früher.
*Die Multimedia-Reportage wurde 2022 veröffentlicht, bleibt aber in ihren Ansätzen und Botschaften auch knapp drei Jahre später noch aktuell.