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Fachdidaktische Prinzipien

Für die braucht es Methoden, die sich an didaktischen Prinzipien orientieren. Ziele, Inhalte und die sozialen Kontexte – wie die Gruppenzusammensetzung oder die Lehr- und Lernverhältnisse – sollten mit passenden Methoden verbunden und ausprobiert werden. Leitprinzipien sind der demokratische Bildungsauftrag, der Beutelsbacher Konsens, die Frankfurter Erklärung für eine kritisch-emanzipatorische politische Bildung und das Magdeburger Manifest zur Demokratiepädagogik.

Wie wird die Fachdidaktik für Methoden der Demokratiebildung benutzt? Die Autorengruppe Fachdidaktik formuliert: „Für die politische Bildung sind Methoden zu formulieren, die das didaktische Dreieck (Sache, Lerner und Lehrer) ausbuchstabieren. Eigenarten des Gegenstandes Politik müssen in den Methoden erscheinen. Damit ist die Beziehung zur Fachdidaktik markiert“ (134). Das lässt sich für Demokratie als Gegenstand, aber auch Ziel und Methode der Demokratiebildung übertragen.

Was sind Grundlagen einer Demokratiedidaktik? Das Magdeburger Manifest der Demokratiepädagogik nennt Prinzipien, die einer Demokratiedidaktik zugrunde liegen können (vgl. Grammes 2010: 203f.): „Politisch und pädagogisch beruht der demokratische Weg auf dem entschiedenen, und gemeinsam geteilten Willen, alle Betroffenen einzubeziehen (Inklusion und Partizipation), eine abwägende, gerechtigkeitsorientierte Entscheidungspraxis zu ermöglichen (Deliberation), Mittel zweckdienlich und sparsam einzusetzen (Effizienz), Öffentlichkeit herzustellen (Transparenz) und eine kritische Prüfung und Revision von Handeln und Institutionen mit Maßstäben von Recht und Moral zu sichern (Legitimität)“ (DeGeDe 2005).

Zur Planung und Reflexion von Bildungsprozessen politischer Bildung nennt Anja Besand die didaktischen Prinzipien der: Subjektorientierung, Handlungsorientierung, Problemorientierung, Kontroversität, exemplarisches Lernen, Wissenschaftsorientierung, Lebenswelt- und Alltagsorientierung und Zukunftsorientierung (2023a). Eine Didaktik, die auch auf die Praxis außerschulischer Bildung eingeht und in dem Dreischritt: Sehen, Beurteilen und Handeln funktioniert, kann zudem nach Besand in den folgenden fünf Formen dargestellt werden (2023b):

  1. Erkunden, erforschen, beobachten: Soziale, politische und ökonomische Phänomene müssen immer wieder neu erkundet, beobachtet und erforscht werden.
  2. Utopien entwerfen, simulieren, ausprobieren: Gerade im Bereich sozialer, politischer und ökonomischer Fragen müssen alternative Lösungsmodelle und Ideen entworfen und überprüft werden.
  3. Debattieren, diskutieren, streiten: Soziale, politische und ökonomische Fragen müssen diskutiert und in Debatten abgewogen werden.
  4. Kommunizieren, verbreiten, werben: Politische, soziale und ökonomische Ideen und Konzepte müssen öffentlich sichtbar und verständlich gemacht werden.
  5. Mehrheit finden, entscheiden, wählen: Politische, soziale und ökonomische Ideen werden erst wirksam, wenn sie auf Zustimmung treffen bzw. eine Mehrheit finden.

Quellen und Querverweise