Zurück zur Liste

Diskriminierungskritik

„Der Begriff Diskriminierungskritik wird analog zum Begriff Rassismuskritik verwendet. Er berücksichtigt, dass alle Menschen durch eine Vielzahl von Diskriminierungsformen sozial positioniert werden. Er geht von der Annahme aus, dass eine Gesellschaft ohne Diskriminierung nicht besteht und wir alle mit der Selbstverständlichkeit von Diskriminierung aufgewachsen und vertraut sind. Dies bedeutet auch, dass Diskriminierung nicht nur beabsichtigte und bewusste Benachteiligungen umfasst, sondern auch strukturelle, unbewusste und unbeabsichtigte Formen von Diskriminierung“ (IDA 2022).

Unabhängig von sozialer Herkunft und der Intention geht Diskriminierungskritik von der Annahme aus, dass jede Person diskriminierendes Wissen qua Sozialisation besitzt und sich ein Leben lang mit der Dekonstruktion dieses Wissens auseinandersetzen muss. Daher kann es aktuell keine Gesellschaft ohne Diskriminierung geben. Diskriminierungskritik als Grundhaltung und pädagogisches Lernziel

  • „nimmt eine reflexive Haltung gegenüber gesellschaftlichen Verhältnissen, sozialen Praxen und ihren Machteffekten ein.
  • beschäftigt sich mit der Bedeutsamkeit von Diskriminierung für Lebenspraxen von Subjekten, ihrer Integrität sowie ihre Möglichkeit der Selbst- und Mitbestimmung.
  • untersucht die verschiedenen Zugänge zu materiellen und symbolischen Ressourcen von (konstruierten) sozialen Gruppen innerhalb von Ungleichverhältnissen“ (DeGeDe 2019: 3).

Quellen und Querverweise

  • Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik (2019), Facetten der Demokratiebildung, Demokratiepädagogik und Diversitätsbewusste Bildung, Berlin.
  • Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (2022), Glossar. Diskriminierungskritik, www.idaev.de/recherchetools/glossar (zuletzt zugegriffen am 04.08.2022).