Demokratiebildung in der Kita – nicht ohne Antidiskriminierung!

Seit dem 1. Januar 2025 wird die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) im Rahmen der dritten Förderperiode des Bundesprogramms „Demokratie leben!" gefördert. Gemeinsam mit fünf Partnerorganisationen baut sie eine zentrale Infrastruktur zum Themenschwerpunkt „Demokratiebildung im Kindesalter“ auf. Zu diesem Kooperationsverbund „Demokratiebildung im Kindesalter“ (KV DeKi)https://www.dkhw.de/informieren/unsere-themen/demokratiebildung/kooperationsverbund/ gehören Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage/ Aktion Courage e. V. , das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe), das Institut Kinderwelten e.V. (IKW) sowie das Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. (NDC).

Heute stellen wir das Institut Kinderwelten für diskriminierungskritische Bildung e.V. vor:

1. Ihr dürft euch die Schlagzeile der Zukunft für den Kooperationsverbund aussuchen. Wie lautet sie?

„Demokratiebildung braucht Konsequenz, wenn von allen Kindern die Rede ist! Diskriminierungskritische Pädagogik von Anfang an.“

 

2. Was habt ihr euch für die Zukunft vorgenommen?
Das Institut Kinderwelten e. V. bringt zwei wesentliche Schwerpunkte in den Kooperationsverbund ein: Unseren Fokus auf die frühkindliche Bildung, also den Altersbereich der Unter-Sechsjährigen im Handlungsfeld Kita, Tagespflege und in weiteren pädagogischen Einrichtungen. Und unser konsequent intersektionales Diskriminierungsverständnis. Es lässt einen großen Teil der Kinder außer Acht, in dieser Gesellschaft über Demokratiebildung zu sprechen und dabei auszublenden, wie umfassend gesellschaftliche Machtverhältnisse, Strukturen und diskriminierende Zuschreibungen von Beginn an die Teilhabemöglichkeiten prägen. Seit 25 Jahren arbeiten wir mit unserem inklusiven Praxiskonzept „Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung©“. Wir haben uns für die Zukunft vorgenommen, es noch inklusiver, diskriminierungskritischer und praxisnah weiterzuentwickeln – und wir sind bereits auf dem Weg! 

3. Was treibt euch bei der Arbeit im Kooperationsverbund an?
Uns treibt der Glaube an die Möglichkeit sozialer Gerechtigkeit. Die Freude daran, Diskurse weiterzuentwickeln. Die Verbundenheit mit unseren Communities. Und die Kraft, aus dem Austausch mit engagierten Akteur*innen, wächst. Gleichzeitig motiviert uns die kritische Auseinandersetzung mit politischen und wissenschaftlichen Entwicklungen, die gesellschaftliche Spaltungen vorantreiben, statt für mehr Chancengerechtigkeit einzustehen. Auf bildungspolitischer Ebene treten wir dafür ein, frühkindliche Pädagogik konsequent in Diskursen zu Demokratiebildung zu berücksichtigen. Wir sind überzeugt: Wenn Kinder Vielfalt als selbstverständlich erfahren, Diskriminierung erkennen und benennen lernen – und wenn sie in ihrer ganzen Persönlichkeit ernstgenommen und einbezogen werden -, dann schaffen wir die Grundlage für ein demokratisches Miteinander im Jetzt und Morgen - und tragen aktiv zum Abbau von Diskriminierung bei. 

4. Wie und mit welcher Alterszielgruppe arbeitet ihr?
In unserer Arbeit liegt der Schwerpunkt auf Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren. Darüber hinaus haben wir in abgeschlossenen Projekten auch zu Demokratiebildung und Antidiskriminierung im Ganztag gearbeitet. Ein weiterer wichtiger Bereich ist unsere Antidiskriminierungsberatungsstelle „KiDs – Kinder vor Diskriminierung schützen“, die Kinder bis 12 Jahre sowie ihre Bezugspersonen berät. Abgesehen von der Antidiskriminierungsberatung richten sich unsere Angebote in erster Linie an pädagogische Fachkräfte. Wir erstellen Materialien für Fortbildungen und die Kitapraxis, qualifizieren Multiplikator*innen und Referent*innen, beraten Träger und Organisationen und setzen dabei den Fokus auf die Stärkung derjenigen, um die es in erster Linie gehen sollte: Kinder mit erhöhtem Diskriminierungsrisiko und ihre Familien.

5. Was ist euer aktuelles Material für welche Zielgruppe?
Unsere Materialien richten sich in erster Linie an pädagogische Fachkräfte, Fortbildner*innen, Multiplikator*innen sowie Interessierte aus Praxis, Ausbildung und Wissenschaft.

• Wir haben bereits zwei Ausgaben eines Magazins für Fortbildner*innen veröffentlicht – mit den Themenschwerpunkten: 
  - „Intervenieren bei diskriminierenden Situationen“ 
  - „Arbeiten im heterogenen Tandem“ 
  -  Aktuell bereiten wir die Veröffentlichung der dritten Ausgabe vor: „Praxis meets Forschung  Zu Race, Gender, Class, Ability und Age – eine Arbeitshilfe für Fortbildungen“.  
• Unsere Kurz-Broschüren „KiDs aktuell“ zu diskriminierungskritischen Perspektiven auf konkrete Praxisthemen wie „Fasching“, „Feste“, „Namen“ etc. sowie die „Kinderwelten Infos“ zur Vertiefung für Leiter*innen und Fachberater*innen und Trägervertreter*innen bspw. zu „Rassismus gegen BIPoC-Pädagog*innen in Kitas“ oder „Partizipation auf dem Prüfstand“ werden viel nachgefragt.
• Auch der Podcast „BIPOCcast“ zu den Themen „Rassismus in der Kita“, „Partizipation“ und „Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja“ ist online zugänglich und erfährt große Resonanz.
• In der Mediathek unserer Website stellen wir eine Vielzahl aktueller und älterer Materialien zur Verfügung - darunter Artikel, Broschüren, Filme sowie weitere Publikationen rund um die Themen Diversität, (Anti-)Diskriminierung und Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung©.